LeAnn Rimes: Mit einer tollen Stimme gesegnet

August 2013

Es war vor vielen Jahren, im Jahr 1995, als das heutige CMA Music Festival in den Fair Grounds von Nashville stattfand und wir nach den Konzerten mit dem Mietwagen zurück zum Hotel in die Stadt gefahren sind, als wir zum ersten Mal das Lied Blue hörten. Alle die in unserem Wagen sassen, hörten gebannt dem Song zu, der sich extrem von der damaligen Country Musik abhob. Natürlich wurde dann diskutiert, wer so was singen konnte und der Name LeAnn Rimes war keinem von uns ein Begriff.

Es war einige Tage später, dass diese junge und schüchterne LeAnn Rimes, dann einen Song, eben Blue, an der Fan Fair singen dürfte. Wir waren alle begeistert, einen solch schönen Song im „alten“ Stil zu hören und auch wir gehörten natürlich zu denen, die sich sofort die CD kaufte. Das Gerücht, dass dieser Song 1956 von Bill Mack für Patsy Cline geschrieben wurde macht die Runde und obschon es sich dann herausstellte, dass dies nicht gestimmt hat, war und ist dieser Song immer noch einer der schönsten, der dazumal aufgenommen wurde.

LeAnn Rimes hat Ihre Schüchternheit relativ rasch verloren, denn war sie ja schon als Kind ein Star und tourte mit ihrem Vater durch Texas und somit war es für sie einfach sich in der Country Music Metropole rasch einzuleben. LeAnn Rimes hat dann in Kürze alle grossen Awards gewonnen, die es zu gewinnen gibt und an jedem Jahr am CMA Music Festival war diese Künstlerin um einige Awards reicher. Zum Beispiel für den Song Blue gewann Sie 1996 mit gerade mal 14 Jahren von der CMA den Song of the Year Award sowie auch im gleichen Jahr den Award fürTop New Vocalist Female Artist of the Year. Insgesamt hat Sie 2 Grammys (beide 1997 mit 15 Jahren) gewonnen und war dazu noch 6 x nominiert. Nicht zu vergessen alle Awards, die sie ausserhalb von Amerika gewonnen hat, denn sie ist eine der Country Music Künstlerinnen, die ihre Karriere auch im Ausland gepflegt hat.

Es war am Festival 2002 als ich eine Einladung erhielt für ein kleines Konzert im Konzertsaal des Gibson Stores in den damaligen Opryland Mills. LeAnn Rimes stellte Songs von ihrem neuen Album „Twisted Angel“ vor, das dann im Herbst auf den Markt kam, nur sie und ein Gitarrist, war das ein tolles Konzert. Ihre CDs waren dazumal mehr poppig als country-mässig aufgenommen und sie galt als Country-Pop-Singer und mir waren die Songs zu aufwändig produziert. Aber an diesem Konzert, war für mich nochmals die „alte“ LeAnn Rimes zu hören und hat mich sehr von meiner Meinung abgebracht, dass dieses „Tussi“ nur noch billige Popsongs singen kann, die man bei uns im Lokalradio hörte und niemand wäre auf die Idee gekommen, dass dies eine Country Music Sängerin war.

Von diesem Konzert an, habe ich mich musikalisch mit LeAnn Rimes versöhnt und habe mich sehr für sie gefreut, dass Sie an diesem Anlass ihren neuen Diamantring gezeigt hat mit dem pfiffigen Lächeln, dass dies ein Geschenk sei von Ihrem Freund. Jeder im Saal hat es ihr gewünscht, dass sie nach all den schlechten Erfahrungen mit den Männern endlich den richtigen gefunden hat. Leider hat es, wie wir alle wissen, nicht ganz geklappt mit der grossen Liebe.

Nach ihrem Superhit „Can’t Fight the Moonlight“ für den Film „Coyote Ugly“ die Karriere von LeAnn Rimes einen Knick bekommen. Obschon sie in regelmässigem 2-Jahres Abstand eine neue CD heraus gegeben hat, die dann auch teilweise für den Grammy nominiert worden sind, hat sie keine grossen Auszeichnungen mehr erhalten. Ihre Karriere hat sich dann auch ins Filmgeschäft verlagert und sie hat in einigen TV Filmen mtgemacht. Musikalisch sind für mich die bestens Songs, die in letzter Zeit von ihr heraus gegeben wurde, die Duetts mit grossen Artisten wie Justin Timberlake und Bon Jovi.

Wie waren wir erstaunt, als wir dann im April dieses Jahr im Line-Up am Country Festivals in der O2 Arena in London LeAnn Rimes im Programm sahen. Was für ein genialer Auftritt hat sie uns da beschert. Ganz einfach ist sie auf der Bühne gestanden und hat uns erklärt, dass sie ihr Leben jetzt wieder in den Griff bekommen hat, die Männerprobleme seien ausgestanden und sie wolle wieder singen. Ich finde auch, wenn man mit solch einer tollen Stimme gesegnet ist, dann ist es wirklich jammerschade, sie nicht einzusetzen. Das Publikum in London dankte ihr für diesen Auftritt mit einer Standing Ovation und LeAnn konnte ihr Glück nicht fassen und es sind ihr sogar einige Tränen über die Backen geflossen. Sie erklärte dem Publikum, dass sie in ihrem neuen Album sehr viele persönliche Erfahrungen verarbeitet habe und es ihr geholfen habe, wieder im Leben richtig Fuss zu fassen und wer da gewesen ist, hat es ihr 100% geglaubt.

Seit April in London freuen wir uns immer mehr auf den Auftritt von LeAnn Rimes in Gstaad, denn ein Konzert von dieser Künstlerin ist immer ein absoluter Ohrenschmaus und vor allem hat sie viele schöne Song im Gepäck von der neuen CD Spitfire und sicher wird auch mein „uralter“ Lieblingssong Blue nicht fehlen.